Abb-198_Pfotenabdruecke_Alfred Koch, (c) Stadtarchäologie Kempten Mehrere Ziegel mit Klauen- und Pfotenabdrücken von Haustieren, so eines Paarhufers (wohl Kalb) und verschieden großer Hunde.
Im Text: Leistenziegelbruchstücke mit Trittspuren belegen, dass verschiedene Tiere, in einem Fall wohl sogar ein Kalb, frei in der Siedlung oder ihren Randbereichen umherliefen und ihre Klauen- und Pfotenabdrücke auch auf den zum Trocknen ausliegenden Ziegeln hinterließen.
Do 16.03.2023 ▪ 19 Uhr ▪ Eintritt frei!
Klauen, Pfoten, Tatzen. Tierfreundschaften im Römischen Reich
Vortrag zur Antike von Katharina Stefaniw (Universität Tübingen)
Präsenszveranstaltung & Livestream
Informationen zum Thema
Mensch-Tier-Beziehungen sind kein modernes Phänomen. Weit vor der Antike sind Belege von der Auseinandersetzung des Menschen mit tierischen Lebewesen zu verzeichnen, sei es in Höhlenmalereien oder Elfenbeinschnitzereien. Dass in Cambodunum Dachziegel-Scherben mit Abdrücken von Pfoten und Klauen gefunden wurden, belegt die enge Vernetzung zwischen Mensch und Tier, ist aber noch kein Beweis für freundschaftliche Beziehungen. Wurden Tiere im Römischen Reich nur als Nutztiere gehalten, oder gab es tatsächlich Haustiere, wie beispielsweise Hund und Katze heute? Wurden Tiere eher als Nahrungslieferanten oder als Partner des Menschen gesehen? Aufschluss bietet hier besonders ein Blick in die lateinische Literatur der Antike. Der Vortrag legt den Fokus nach der Auswertung einiger archäologischer Befunde auf Tiergedichte und Tiertexte bekannter römischer Autoren, und bietet einen Eindruck zu den haarigen Freundschaften im Römischen Reich aus der literaturwissenschaftlichen Perspektive der Literary Animal Studies.
Informationen zur Referentin
Seit Abschluss des Studiums der Fächer Latein und Katholische Theologie, ist Katharina Stefaniw Promovendin der Lateinischen Philologie und Lehrbeauftragte an der Eberhard Karls Universität Tübingen. In ihrem Dissertationsprojekt befasst sie sich mit der Übersetzung und der Kommentierung einer Schrift von Nicolaus Cusanus. Ihre Forschungsinteressen sind neben theologisch-philosophischen Fragen der Zeitphilosophie, Eschatologie und Erkenntnistheorie, besonders die lateinische Literatur der Frühen Neuzeit. Unter anderem befasst sie sich mit der Integration von Mittel- und Neulatein in den Lateinunterricht. Mensch-Tier-Beziehungen im Römischen Reich beschäftigen sie im Kontext der Human-Animal Studies seit einiger Zeit. Hierbei sieht sie die Thematik der Mensch-Tier-Beziehungen als eine Möglichkeit, lateinische Literatur von der Antike bis in die Neuzeit für Lateinlernende attraktiv zu gestalten.
Anmeldung und Infos
- Vortrag zur Antike: Klauen, Pfoten, Tatzen. Haarige Freundschaften im Römischen Reich
- Termin: Do 16.03.2023, 19 Uhr (Einlass: 18:30 Uhr)
- Ort: Kempten-Museum Vortragsraum
- Livestream: www.apc-kempten.de und auf youtube: @ArchäologischerParkCambodunum
- Um Anmeldung wird gebeten: Tel 0831/2525-7777 oder museen@kempten.de
- Kosten: Eintritt frei